Beschreibung
Viele Oberschlesier tun sich oft schwer damit, ihre eigene Identität zu ergründen oder diese adäquat benennen zu können. Der Gedanke, es passe nicht ins Schema der polnischen Wahrnehmung, führt zu einem Verzicht auf die Ergründung dieser kulturell-historisch geprägten Komplexität. Ein Blick auf andere europäische Grenzgebiete mit einer ähnlichen historischen Verwobenheit, die oft ebenfalls problematisch verlief, hilft dabei das Eigene besser zu verstehen oder es zumindest mit anderen Augen zu betrachten. Mit der Darstellung der Komplexität und den daraus entnommenen Entwicklungsmöglichkeiten der Grenzregion Südtirol, versucht Adam Kubik das Potenzial Oberschlesiens aufzuzeigen, das bis heute nur äußerst eingeschränkt ausgeschöpft wurde. Dieser Vortrag zeigt die Region Südtirol auf, dass einen Oberschlesier dazu anregen kann, selbst parallelen zu seiner Heimat zu erblicken. Dies kann hingegen zu neuen kreativen Ideen anregen, und soll vor allem bei der Anerkennung des Mehrwerts einer wahrlich gelebten Mehrsprachigkeit helfen, um die Sprachkenntnisse des Deutschen und Schlesischen in Oberschlesien umso aktiver zu unterstützen. Ein Vortrag, der zudem den interregionalen Dialog europäischer Grenzgebiete fördert und damit die Idee der europäischen Vereinigung aus der Perspektive von ethnisch-nationalen Minderheiten stärkt.
Anmeldung: grossstrehlitz@lernraum.pl
